Für das überkonfessionelle Kloster Gut Saunstorf – Ort der Stille, sollte eine Kapelle entstehen, ein nach innen gekehrter Raum, der ausschliesslich der Meditation und Kontemplation gewidmet ist.
Hierfür wurde bewusst auf Sichtbeziehungen nach aussen verzichtet. Der introvertierte Raum bezieht seine kontemplative Wirkung allein aus dem reduzierten Spiel von Licht, Form und Material. Die Wandoberfläche aus schwarzem Lehmputz unterstützt den Besucher in seiner Innenkehr und löst gleichzeitig die Grenzen des Raums auf.
Klassische Elemente der Sakralarchitektur sind als Würdigung der Tradition zitiert, abstrakte Elemente wie das Kirchenfenster und der leuchtende Kristall dienen dem Betrachter zur Konzentration und können ihn tiefer nach innen und in die Stille führen.
Der Kontrast zwischen dem hellen Sakralbereich, der nicht betreten werden soll, und dem dunkleren Besucherbereich, gliedert den Raum und verdeutlicht intuitiv die unterschiedliche Funktion und Bedeutung der Bereiche.
Entstanden ist ein stiller, abstrakter Raum, der auf die Transzendenz jenseits des Gegenständlichen hin deutet.
Vielen Dank an Martina von Holn, die uns die schöne Innenaufnahme von der Kapelle überlassen hat.